Unendliche Farbräume und verblüffende Transformationen liegen vielen Arbeiten von JCW zu Grunde. Tiefgründig und erfinderisch geht der Künstler und Designer mit Kamera und digitalen Werkzeugen um. Etwas nicht nur sehen, sondern vorweg-sehen, etwas sichtbar machen, was bisher so nicht sichtbar war, sind ihn prägende Begabung und Leidenschaft.
Inspiriert von den fotografischen Ursprüngen, der großen Form und den kleinsten Pixeln dekomponiert JCW in einem aufwendigen Prozess digitale Rohdaten, arrangiert und überlagert sie – vergleichbar der Lasurmalerei – in unzähligen Schichtungen neu. Die dadurch erreichte Tiefe und Leuchtkraft sowie die faszinierenden Farbspektren sind durch klassische Malerei längst nicht mehr zu erreichen.
In den mittels neuer Technologien entstehenden Bildern eröffnen sich Welten voll bisher unentdeckter Schönheiten, geheimnisvoller Figuren und fantastischer Szenerien. Vertraute und bekannte Motive und Details vermischen sich mit unerwarteten Farbkaskaden, Gold und Glitzer. Manche Szenerien ruhen in sich und geben ihr Inneres nur stückchenweise preis.
Im Vorfeld der Arbeit analysiert JCW bewusst Orte und Stimmungen, Licht- und Raumsituationen. Ebenso um die Gunst des Zufalls wissend, arbeitet er als Entdecker und Erfinder intuitiv und konzeptionell zugleich. Das Ergebnis sind spannungsgeladene maritime Situationen, Superpanoramen aus Kapstadt, urbane Transformationen aus Shanghai, Hamburg oder Dresden und nordafrikanische Impressionen aus Marokko. Ihnen zur Seite stellt er neue Engelsgesichter als Symbole der Vorausschau auf den immerwährenden Wandel.
JCW lässt uns staunen und bewundern, egal ob sich aus Treibgut Schatzkammern formen oder Brachen in Paläste verwandeln.
Andrea Dietrich
Kunstwissenschaftlerin